![]() |
![]() |
|
|
||
Nachrichten am Tipitaka Netz |
![]() |
Zeugnisse eines einstigen ParadiesesSilvia Perez-Perez, Campus-web.de, Mittwoch, 10. Dezember 2008
Gandhara bezeichnet eine historische Region im heutigen Pakistan und Afghanistan. Das versunkene Königreich kontrollierte einst die Seidenstraße und reichte in seiner Blütezeit (1. – 5. Jh. n. Chr.) von Baktrien über den Hindukusch bis in das zentrale Nordindien. Der Handel zwischen dem römischen Reich sowie Ost- und Südasien begünstigte das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen. So verbreitete sich dort beispielsweise der aus Indien kommende Buddhismus, welchem die Kunst Gandharas vorwiegend gewidmet ist. Durch die Eroberungen Alexander des Großen (330 v. Chr.) kam die Region auch mit griechischem Kulturgut in Kontakt. Aus diesem historisch komplexen, sowohl multikulturellen als auch multireligiösen Umfeld kristallisierte sich schließlich eine ganz eigene Kunst heraus.
Das erstaunliche an der Gandhara-Kultur ist die Anwendung und Abwandlung von importierten Motiven in einem neuen kulturellen und religiösen Umfeld. Eine Vielzahl der Motive stammt aus der griechischen Mythologie und greift für sie typische Elemente auf, wie zum Beispiel das Motiv Girlanden tragender Eroten, die Darstellung muskulöser Körper, die naturalistische menschliche Gestalt oder auch Gesichter, die Emotionen zeigen. So erstaunt es nicht, dass in der Ausstellung Darstellungen der Göttinnen Athene oder Aphrodite bewundert werden können. Außergewöhnlich sind auch die korinthischen Säulenkapitelle bzw. Szenentrenner die in den erzählerischen Reliefs, welche Schlüsselepisoden im Leben des Buddhas darstellen, zu finden sind.
Obwohl der Bhuddismus schon seit den 3. Jh. v. Chr. bekannt war, wird er erst im 1. Jh. n. Chr. in Gandhara populär. Buddha selbst wird erstmals im Kushana-Reich dargestellt. Erst hier ist ein Wandel im Verständnis des Buddha zu erkennen, nämlich von einer historischen Person zu einem übernatürlichen Wesen. Zuvor war er nur in Form von Symbolen verehrt worden, wie dem Baum, unter dem er Erleuchtung erlangte (bodhi), ein leerer Sitz (asana) oder einem Rad, welches auch die Lehre an sich repräsentiert (dharma). Auch die Darstellung eines Fußabdruckes (pada) ist typisch. Ein besonders gut erhaltener, mit diversen Glückszeichen versehener überdimensionaler Fußabdruck ist auch in der Sammlung zu bewundern. Die Darstellung von Buddha als Person hingegen weist folgende spezielle Merkmale auf: Der Schädelauswuchs, der oft durch einen Haarknoten verdeckt wird, eine Haarlocke zwischen den Augenbrauen, bis zu den Knien reichende Arme und Häute zwischen den Zehen und Fingern. Dies sind typische Merkmale Maitreyas, dem gegenwärtigen Bhodisattva (der nach Erwachen strebende Mensch) und zukünftigen Buddha.
Ihre Kunst und Kultur rückte kurzzeitig wieder ins Zentrum des Interesses der westlichen Welt, als im Jahre 2001 zwei monumentale Buddha-Figuren im Bamiyan-Tal von den Taliban gesprengt wurden. Die Köpfe wurden vermutlich schon zu Beginn der islamischen Herrschaft herausgeschlagen um deren „Beseelung“ zu nehmen. Im Jahre 1695 absolvierten Soldaten sogar ihre Schussübungen an den Statuen. Heutzutage zählt diese Stätte zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist zugleich ein Zeugnis der wechselhaften Geschichte Afghanistans. Hiermit endet auch die Ausstellung, mit einem Blick auf zwei überdimensional große Fotos der Statuen, die einem zugleich die Ausmaße der Bedeutung des Buddhismus in diesem untergegangenen Königreich deutlich machen.
Die Ausstellung kann noch bis zum 15.03.2009 in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle besucht werden. Der Eintrittspreis beträgt 8 €, ermäßigt 5 €. Der begleitende Katalog kann für 29 € käuflich erworben werden. Erstmals wird auch der Versuch unternommen auch Blinden die Werke zugänglich zu machen. Es werden Tastführungen angeboten, sowie auch Objektbeschriftungen und Rahmenprogrammhefte in Brailleschrift angeboten. ursache: http://www.campus-web.de/1/1951/7491/ |
Samsara Puls |
Namo Tassa Bhagavato Arahato Sammāsambuddhassa.
Buddha sāsana.m cira.m ti.t.thatu.